Allen
Existenzgründern und
Start-ups möchte ich die wirklich sehenswerten Vorträge von
Guy Kawasaki ans Herz legen, die man auf YouTube finden kann.
Kawasaki hat in seiner Laufbahn zweimal für
Apple gearbeitet (wie er seine Reden stets beginnt) und gilt als „
evangelist„, also als jemand, der den Geist seiner Arbeitsstätte freiwillig und freudig nach außen trägt. Das hat also nichts mit Religion im üblichen Sinne zu tun. Kann aber freilich so anmuten.
Guy Kawasaki wirkt nach außen wie eine Mischung aus
Jackie Chan und einem
Monchichi, ist aber zweifelsohne einer der besten
Redner und Präsentatoren, die es sich derzeit anzusehen gilt. Und er ist Apple-Fan(boy). Durch und durch. Ich glaube, er hat auch das eine oder andere Steve-Jobs-Poster in seiner Garage. Er ist einer der ganz wenigen Menschen, denen ich das nicht übel nehme. Er ist authentisch.
Worum es hier geht:
Guy Kawasaki war eingeladen worden, zu seinem Buch
„Enchantment: The Art of Changing Hearts, Minds, and Actions“ zu sprechen. Einen Tag zuvor war
Steve Jobs verstorben, was Kawasaki zum Anlass nahm, seine Rede spontan umzuschreiben. 12 Folien, 28 Minuten Redezeit,
„12 lessons that I learned from Steve Jobs“.
Ich habe die Lektionen jeweils in ein, zwei Sätzen zusammengefasst.
„Experts“ are clueless.
Experten sind nutzlos, vor allem, wenn sie sich selbst als solche bezeichnen.
Customers cannot tell you what they need.
Kunden denken immer in Kategorien wie besser, schneller, weiter, länger, sie vergleichen. Um Erfolg am Markt zu haben, muss man Dinge (er)schaffen, von denen noch niemand weiß, dass er sie braucht. Als Beispiel dient hier, wie sollte es anders sein, das eine oder andere Apple-Produkt.
Biggest challenges beget the best work.
Nur wer sich großen Herausforderungen stellt, die Anforderungen an sich und sein Team extrem weit oben ansetzt, liefert die beste Arbeit. Mittelmaß kann jeder.
Design counts.
Natürlich von Apple inspiriert. Achtet darauf, nicht nur ein funktionierendes Produkt herzustellen, sondern eines, dass gut aussieht, sich gut anfühlt und sich optisch ansprechend bedienen lässt.
Big graphics. Big font.
Gerade bei Päsentationen gilt: Große Grafiken, große Schrift, wenige Bulletpoints pro Folie und nicht all das, was gesagt wird, auf die Folie schreiben und vorlesen. (Dazu empfehle ich übrigens das hervorragende Buch „Presentation Zen: Simple Ideas on Presentation Design and Delivery (Voices That Matter)“ von Garr Reynolds über diesen amazon-Affiliate-Link).
Jump curves, not better sameness.
Erfolgreich ist nicht der, der die Evolution seines Produktes in den Dimensionen schneller, kleiner, besser vorantreibt, sondern der, der die Entwicklungskurve seines Produktes verlässt und sich auf Neues einlässt.
„Work“ or „doesn’t work“ is all that matters.
Beispiel hier ist wieder Steve Jobs. Bei neuen Ideen geht es nicht darum, wie gut oder schlecht sie funktionieren, wie bunt oder trist sie sind, sondern nur um eins: Funktionieren sie?
„Value“ is different from „price“.
Klar gemünzt auf Apple: Wert versus Preis.
A players hire A players.
Der alte Grundsatz: Als Chef sollte man immer nur Leute einstellen, die besser sind als man selbst.
REAL CEOs demo.
Besonders im Software- und Hardware-Segment gilt: Der Chef muss sein Produkt selbst anwenden und vorführen können. Kann er es nicht, sollte er gehen. Beispiel hier ist natürlich wieder Mr. Jobs, der es wie wenige verstand, während seiner Präsentationen Massen im Plenum und in Livestreams an seine Lippen zu fesseln.
Real entrepreneurs ship.
Don’t worry, be crappy. Neue Produkte müssen nicht perfekt sein. Man braucht den Mut zur Lücke und den Mut, mit seinem Produkt in die Öffentlichkeit zu gehen.
Some things need to be believed to be seen.
Seid überzeugt von euren Produkten, glaubt an eure Ideen.